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stellung

VERY F***ING REAL!
Augmented Reality Face-Filters as Art

Eine Ausstellung im Rahmen des Swiss Interactive Media Design Day 22: un\real

Als Begleitprogramm des Swiss Interactive Media Design Day zeigt diese Ausstellung, wie Augmented Reality Technologien gegenwärtig Eingang in Kunst und Design finden. AR verdeutlicht beispielhaft, wie sich die virtuelle und die physische Welt stetig annähern und verschmelzen, wie wir die eine nicht mehr ohne die andere Sphäre denken können. In Form der Face-Filter auf Instagram und anderen Sozialen Medien hat die AR-Technologie längst Eingang auf die privaten Geräte gefunden.

Wie Künstler*innen diese Technologie nutzen, und dem Medium des Face-Filter ganz ungeahntes Potential abverlangen, möchte die Ausstellung Very F***ing Real! Augmented Reality Face-Filters as Art zeigen.

artists

Wie will ich im Internet aussehen?
Kann ich jemand anderes sein?
Was ist real auf Social Media?

Augmented Reality macht es möglich, dass wir unser Erscheinungsbild, unser Gesicht mit einem Klick verändern können. Ein Face-Filter auf Social Media zaubert uns im Nu einen ebenmässigen Teint, volle Lippen und Reh-Augen oder verwandelt uns in ein süsses Tier. Dies mag als harmloses Spiel und lustige Unterhaltung erscheinen. Der Trend führt dies doch unweigerlich zur Verbreitung von unrealistischen Schönheitsidealen, die ohne technischeHilfe kaum erreichbar sind. Das daraus resultierende Phänomen, sein eigenes Gesicht dem Face-Filter optimierten Gesicht angleichen zu wollen nennt sich «Snapchat Dysmorphia». Gesundheitsorganisationen setzten sich mittlerweile dafür ein, dass digital manipulierteBilder gekennzeichnet werden müssen.

Die Echtzeit Manipulierbarkeit des eigenen Gesichts hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Beauty-Industrie: Wenn Menschen plötzlich mit dem Gesicht von Anderen Sprechen können, wird die Unterscheidung von realen und Fake News fast unmöglich. Dass die Daten der Gesichtserkennungstechnologie, die beim Einsatz von Face-Filtern erhoben werden, einigen wenigen amerikanischen Megafirmen gehören, sollte dabei auch bedacht werden. Welche Verwendung die Daten des Face-Tracking ausser dem Training von Gesichtserkennungsalgorithmen in Zukunft finden werden, wird sich zeigen.

Die von Künstler*innen entwickelten AR Face-Filter in dieser Ausstellung beschäftigen sich mit genau diesen Fragen.Sie benutzen die AR-Technologie und Social Media Plattformen, um mit ihren etwas anderen Face-Filter subversiv auf diese Themen anzusprechen.

Ines
Alpha

Ines Alpha ist eine international anerkannte Digitalkünstlerin, die mit 3D zu experimentieren begann, als sie als Art Directorin der Schönheits-, Mode-und Luxusindustrie tätig war. Sie fand ihren ganz eigenen Stil des 3D-Makeups durch den Einsatz von 3D-Software und Augmented Reality. Durch die Kombination von Make-up mit Technologie, entwickelt Alpha einen zukunftsweisenden Ansatz, um ätherische, futuristische Erzählungen und eine neue Zukunft im Bereich der Schönheit zu schaffen. Sie hat mit den größten Namen der Kreativbranche wie Dior, Burberry oder Selfridges und einigen der Top-Künstler der Pop-Szene wie Charli XCX, BIBI oder Yelle zusammengearbeitet. Ihre Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen wie Aquaria, MAAT, Lissabon (2021), Meta.Morf X, Trondheim International Biennale, (2020), Link in Bio, Museum der Bildenden Künste, Leipzig (2019), CADAFMiami (2019) und auf vielen anderen Festivals an der Schnittstelle von digitaler Kunst und Design ausgestellt. Sie lebt in Paris.

Harriet
Davey

Harriet Davey ist eine 3D-Designerin mit einem besonderen Interesse an Charakteren. Sie praktiziert Kunst in einem digitalen Format und verwendet eine Reihe von Software, um virtuelle Werke zu schaffen. Harriet beschreibt ihre künstlerischen Ergebnisse gerne als «visuelle Kotze». Von Instagram-Gesichtsfiltern bis zu 3D-Animationen hat Harriet ihre Fähigkeiten in die wundersame Welt des Futurismus eingetaucht. Besessen von der Frage, was es bedeutet, in einer digitalen Welt fluide und menschlich zu sein, untersucht und hinterfragt ihre Arbeit das Hässliche und das Schöne, das Maximum und das Minimum, das Online und das Offline.

Harriet ist definitiv einer der jungen kreativen Köpfe an der Spitze der zeitgenössischen digitalen Kunst. Sie hat mit Maison Margiela, Nike, Samsung, Weekday, Marvel, VICE, Jägermeister, KVK, Audemars Piguet, Adult Swim und Dress X gearbeitet. Sie lebt in Berlin und London.

Jess
Herrington

Jess Herrington erforscht digitale Sinneserfahrungen in der Augmented Reality wie Berührung, Geschmack, Geruch, Sehen und Klang. Sie erschafft surreale Welten und erforscht, wie wir uns im Zeitalter des Internets darstellen. In ihren Arbeiten experimentiert Herrington damit, wie wir uns selbst und andere durch Spiel und Interaktion wahrnehmen. Sie hat mit internationalen Marken wie Sephora France, Longchamp NYC, National Gallery of Australia, Instagram, Facebook und Hervisions UK zusammengearbeitet. Derzeit promoviert sie im Bereich Neurowissenschaften an der Australian National University. Herrington lebt in Canberra.

Rosa
Hirn

Rosa Hirn hat ihren kreativen Hintergrund in den Bereichen Schmuckdesign, Handwerk, Mode und Theater. Nachdem sie zwei eigene Labels gegründet hatte, musste sie 2020 wegen der Pandemie neue Wege beschreiten. Also beschloss sie, ihre Vorliebe für ausdrucksstarken Kopfschmuck mit ihrer Leidenschaft für Digitales zu kombinieren und begann, AR-Filter zu entwickeln. Besonders interessiert es sie dabei, für den User einen neuen, andersartigen Selbsteindruck zu schaffen. So zieht sie den Bogen zum Schmuck, der auch eine Erweiterung der Persönlichkeit schaffen soll. Heute arbeitet sie bei headraft und entwickelt dort AR Effekte für soziale Medien.Rosa Hirn lebt und arbeitet in Berlin.

Johanna
Jaskowska

Johanna Jaskowska arbeitet im Bereich der Augmented Reality und erforscht die Möglichkeiten der Technologie und wie sie unsere Wahrnehmung der Realität verändern und verbessern kann. Sie nutzt modernste Technologien und lässt sich von der Welt des Kinos, der Fotografie, der Schönheit, der Mode, der Subkultur sowie von Konzepten der Zukunft undIdentität inspirieren. Jaskowska hat sich als bahnbrechende digitale Kreative der nächsten Generation etabliert und genießt große Anerkennung bei den weltweit führenden Kulturpublikationen und Trendvorhersagern.

Von der Entwicklung unverwechselbarer AR-Filter, die sich auf Instagram viral verbreitet haben, über die Zusammenarbeit mit einer Reihe von Marken aus den Bereichen Kosmetik, Mode, Musik und Automobilbau, bis hin zum Entwurf der weltweit ersten digitalen Haute Couture und der Entwicklung konzeptioneller Geräte, die die Art und Weise, wie wir mit der Welt um uns herum interagieren, radikal verändern würden, ist die Bandbreite ihrer einzigartigen Vision groß.

Angetrieben von Neugier und rastloser Kreativität blickt Johanna Jaskowska auch weiterhin in die Zukunft und arbeitet an der Spitze der neuen Technologien. Die Auswahl der Marken, mit denen sie zusammengearbeitet hat, lautet wie folgt: Adidas,XBOX, Nike, Farfetch, Lady Gaga, The Fabricant und New Tendency. Jaskowska lebt in Portland.

Keiken

Keiken ist ein Künstlerkollektiv, das 2015 von Tanya Cruz, Hana Omoriund Isabel Ramos mitbegründet wurde. Der Name des Kollektivs Keiken ist dem japanischen Wort für Erfahrung entnommen; die gelebte Erfahrung ist eine Idee, die im Mittelpunkt ihrer Praxis steht. Sie bauen gemeinsam ein Metaverse auf um neue Strukturen und Existenzweisen zu simulieren und mögliche Zukünfte zu testen. Das Metaverse ist ein vollständig immersiver virtueller Raum mit mehreren Welten, der es Keiken ermöglicht, die Architekten und Mitarbeiter der Zukunft zu werden. Das Metaversum durchdringt unsere Wahrnehmung der Realität und widersetzt sich allem, was wir kennen. Keiken erschafft diese spekulativen Welten durch Filme, Games, Installationen, Extended Reality (XR), Blockchain und Performance. Durch diese verschiedenen Medien erforschen sie, wie gesellschaftliche Introjektion die Art und Weise bestimmt, wie wir fühlen, denken und wahrnehmen. Sie leben in London und Berlin und haben unterschiedliche diasporische Hintergründe(mexikanisch/japanisch/europäisch/jüdisch).

Andy
Picci

Andy Picci studierte Fotografie an der Ecole Cantonale des Arts de Lausanne (ECAL), Visuelle Kommunikationan der École Supérieure des Arts Modernes (ESAM) in Paris und erwarb einen Master in Fine Arts am Central Saint-Martins (CSM UAL) in London. Seine Arbeiten wurden kürzlich in den Gruppenausstellungen The Artist is Online, Galerie König, Berlin (2021), Link in Bio, Museum der Bildenden Künste, Leipzig (2019), Futures of Love, Magasins Généraux, Paris (2019) und in der Einzelausstellung iSOLATION. is it over yet? auf dem Instagram-Account der OÖ Landes-Kultur, Linz, (2020) gezeigt. Seine Arbeit dreht sich um das Phänomen der Celebrity-Kultur, unser Verhältnis zu sozialen Medien und die tiefgreifende Suche nach Identität im Zeitalter der Hyper-Digitalisierung. Andy Picci ist fasziniert von den Qualen der Generationen Y, Z und Alpha. Er lebt in Paris und Lausanne.